Konferenz des Arbeitskreises
"Netzwerk Schule - Beruf"
im Landkreis Birkenfeld
am 21.11.2007 im Sitzungssaal
der Kreisverwaltung

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Hilfsangebote für Jugendliche sollen besser koordiniert werden
- Nahe Zeitung vom 23.11.2007, Seite 17 -

Netzwerkkonferenz zum Thema "Jugend - Beruf - Arbeitsmarkt" in Birkenfeld - Unzureichende Schulbildung und mangelnde Mobilität beklagt

BIRKENFELD. Rund 70 Teilnehmer waren auf Einladung des Arbeitskreises "Netzwerk Schule - Beruf im Landkreis Birkenfeld" in den Sitzungssaal der Kreisverwaltung gekommen, um darüber zu diskutieren, wie man den Übergang von der Schule in den Beruf verbessern kann. Einig waren sich die Vertreter von Schulen und Bildungseinrichtungen wie der Elisabeth-Stiftung oder dem Internationalen Bund (IB) sowie Institutionen wie Arge, Agentur für Arbeit oder Handwerkskammer darüber, dass mehr Transparenz der unterschiedlichen Angebote im Kreis notwendig sei. Es wurde angeregt, hierzu eine Koordinierungsstelle zu schaffen.

Nicht ganz einig waren sich die Konferenzteilnehmer allerdings über die konkreten Aufgaben einer solchen Koordinierungsstelle, was sich auch an der Diskussion über deren möglichen Standort zeigte. So sprach sich Landrat Axel Redmer, der Schirmherr der Veranstaltung, für Idar-Oberstein wegen der zentralen Lage im Kreis und des hohen Anteils an Betroffenen als Standort aus. Dagegen kam vor allem von der Praktikern der Beratungsstellen das Argument, dass es sich bei der Koordinierungsstelle nicht um ein weiteres Angebot für die Betroffenen handeln solle. Sondern es gehe darum, die Tätigkeiten und Angebote der verschiedenen Stellen abzugleichen und zu verbinden.

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Nur eine "virtuelle" Stelle?

Deshalb entspreche eine "virtuelle" Stelle, deren konkreter Standort nicht so wichtig sei, dem eigentlichen Zweck eher. Hubert Paal, Geschäftsführer der Arge im Landkreis, signalisierte die Bereitschaft, dass sich die Arge an der Koordinierungsstelle beteiligen könne.Nach einer Einstimmung durch ein "Impulsvideo" und der Begrüßung durch den Landrat hatten die Teilnehmer zunächst in einer sogenannten "World-Café-Sequenz", bei der in der Zusammensetzung laufend wechselnde kleinere Gesprächsrunden gebildet wurden, über die Themen "Erster Arbeitsmarkt für alle Jugendlichen?" und "Alternativen zum ersten Arbeitsmarkt" diskutiert. Es herrschte weitgehende Einigkeit darüber, dass es nicht möglich sei, alle Jugendlichen auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Wobei aber vielfach die Schwierigkeiten in der mangelnden Qualifikation der Jugendlichen gesehen wurden. So unterstrich etwa Redmer, dass es derzeit einen weitaus stärkeren Mangel an Facharbeitern als an Akademikern gebe. Es wurde auch die Forderung laut, dass die Wirtschaft vermehrt Arbeitsplätze für minder qualifizierte Arbeitnehmer zur Verfügung stellen müsse.Mehr Praktika gewünscht
Beklagt wurden neben der häufig unzureichenden Schulbildung bei Jugendlichen auch mangelnde Mobilität und zu wenig Bereitschaft, sich um zusätzliche Praktika, beispielsweise in den Ferien, zu bemühen. Es wurde aber auch die Position vertreten, dass die heutige Jugend häufig "schlecht geredet" werde. An konkrete Maßnahme wurde die Organisation einer Messe "Schüler stellen sich vor" nach Bad Kreuznacher Vorbild vorgeschlagen, die bei potenziellen Arbeitgebern sehr gut angekommen sei. Des weiteren soll eine Broschüre mit den "Steckbriefen" der Konferenzteilnehmer erstellt werden, um die geforderte bessere Koordination schnell anzugehen.   (jst)